Montag, 10. Oktober 2011

Reverse-Aschenputtel-Psychologie & Brüste

Mein lieber Mann lebt jetzt mein Wunsch-Leben... er ist Berater, unter der Woche quer durch Deutschland unterwegs, trifft interessante Leute, sieht neue Orte und hat spannende Projekte.
Neulich meinte er so: "Ich liebe Dich. Ich hab alles, was ich immer wollte."
Und ich so: "Und ich hab alles, was ich immer nicht wollte."
Sowas nennt man dann wohl Nicht-Aufgeben-es-gibt-noch-Chancen-auf-einen-Platz-bei-einer-Kindertagesstätte.
Jetzt versuch ich mal meine umgekehrte Psychologie, die ich in meinem ersten Blogeintrag so propagiert hab. Los gehts:

Downside: Ja, das zuhause bleieben fühlt sich an wie eine Zwangspause. 
Brightside: Ich hab keinen Stress, niemand ist mir böse, wenn ich mich nicht melde und hab einfach Ruhe, wenn ich will und kann mal einen Tag gammeln. (Ist erst einmal vorgekommen.)

Downside: Zeit des Verzichts: Ich verzichte auf so ziemlich alles, was mir früher wichtig, Freude bereitet hat oder Genuss... juhuuu. Ja,ja ... Das hatten wir ja schon, Fortsetzung aus der Schwangerschaft.
Brightside: Beim Essen und beim Sport wird's besser. Sushi, Mettbrötchen und Salami sind wieder drin. Auch joggen geht. Theoretisch.

Downside: Jammer, jammer...
Brightside: Dafür habe ich jetzt echt viel Ruhe und Zeit und kann mich intelektuell mal so richtig gehen lassen: Gucke jeden Tag "die Alm" oder ähnlich anspruchsvolle Kost.

Meine einzig wichtig Aufgabe: Mein Kind. Alles andere ist irgendwie ja doch egal. Und alle respektieren das. Endlich mal Mono-Arbeitismus. Wow. Luxus. Geil. 

Nun aber zum größten Verzicht den gibt:

ICH WOLLTE JA AUF GAR KEINEN FALL STILLEN!!!! NIE NIE NIE NICH!!!!

Das war das einzige wo ich mich nicht "brechen" lassen wollte... Mein letzter heiliger Gral, aber auch den haben sie mir genommen... Ich wollte nie zuhause bleiben, ich wollte so Vieles nicht... aber nach dem Schock des Notkaiserschnitts und dann meine Kleine auf der Intensiv im Inkubator gesehen... Sie hat mir so Leid getan. Und im nachhinein, war es die beste Entscheidung. Nachts aufstehen und Fläschchen machen, dafür sorgen, dass immer genug Fläschchen desinfiziert sind, die Ruhe finden ein Fläschchen zuzubereiten, während der Weltuntergang neben mir plärrt. Und dieses dämlich Milchpulver ist ja auch nicht kostenlos. Naja aber meisten stört mich der Aufwand. Stillen ist, einmal gelernt suuuuper einfach, man muss gar nichts machen. Das Kind macht alles selbst. Nachts schnappste se dir ins Bett und schläfst einfach weiter während das Kind - auch mit Augen zu- sich besäuft bis zum nächsten Morgengrauen. Toll. Best Nature-Erfindung ever!!! Danke Natur. Ich hab echt gedacht es tut weh und macht Ärger, aber nix von beidem, voll das Gegenteil. Ja jetzt bin ich PRO Brust. Hätte ich auch nicht gedacht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen