Samstag, 1. Oktober 2011

Warum brauch ich so viel Zeugs?


Först Touch

Nach einer Woche im behüteten Krankenhaus (inklusive aller spannenden Erfahrungen wie Inkubatorpflege, Micro-Windeln und allerhand Schläuchen, Elektroden, Monitoren und Alarmen) dann die plötzliche, ja fast schockierende Entlassung und Zuhause wartete das Chaos, noch nichts fertig. Naja, wie auch? Freitag: eingezogen, Samstag: das nötigste aufgebaut ("Babyzeugs hat ja noch 5 Wochen Zeit."), Sonntag: Pärent.

Da hab ich alle mal auf Hochtouren laufen lassen, am Entlassungstag mussten schnell schnell alle Sachen besorgt und alles vorbereitet werden. Am Abend kamen wir Heim. Horror, Wut, Panik, Resignation, Heulkrampf! Nichts war wie es sein sollte, Vieles falsch gekauft, das Wenigste wie im Krankenhaus. Und dabei ist man noch so unsicher und klammert sich an die bekannten Sachen, die funktionierten - wie im Krankenhaus.

Ein Ausschnitt aus meinem Horror-Szenario ( da merkt man plötzlich, wie wichtig Zeugs ist...):
Milchpumpe pumpte so gut wie nichts ab und das was sie abpumpte, lief unten raus! Ich im Dialog mit meiner Brust:

Meine Brust so: Hej ich platze gelich.
Ich so: jajaja, weiß ich. Pump pump pump.
Meine Brust so: Hej hej es wird nicht besser, ich explodiiiiiere!!!
Ich so: pumpumpumpumpumpump!!!!
Meine Brust so: Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuum!

Also Finger weg von der Chicco Handmilchpumpe. Taut gar nichts! Die Stillhütchen von Avent haben mehr und größere Löcher als die von Medela, also auch ungeeignet... Mein Fazit: besorgt Euch alles genauso wie im Krankenhaus zumindest für die erste Woche, das spart viel Stress und Tränen.
Und besorgt Euch so viel wie möglich gebraucht, sonst werdet ihr am Anfang schon sinnloserweise ein Vermögen los. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, für den jetzt mein wichtiges Aufklärungskapitel über Baby-Zeugs.

Ich habe viele Listen im Internet und in Büchern gefunden und da war ein Haufen Zeugs, von dem ich skeptisch war, ob ich es wirklich brauchen würde, daher habe ich erstmal nicht viel gekauft, weil ich ja auch nicht wusste wofür. Aber jetzt weiß ich es und teile dieses hoch geheime Wissen der Baby-Krimkrams-Hersteller.

Hier meine Starter-Must-Have-Liste (= Warum brauch ein Baby so viel Zeugs), geordnet nach den 3 Bedürfnissen des NüBorn/FrühBorn:

Essen rein = Stillen 
  • Handpumpe (mein Favorit Medela): ist billiger als die elektrische und definitiv erste Wahl, wenn ihr eh viel Milch habt und langsam vom Pumpen runterkommen wollt, bei wenig Milch lohnt es sich eine elektrische Milchpumpe auszuleihen, da man den Milchfluss weiter anregen möchte (hier ein Preisbeispiel http://www.stammapo.de/)
  • Stillhütchen (mein Favorit Medela): wird auf die Brustwarze aufgesetzt, Baby hat es einfacher beim saugen, weil die Brustwarze damit künstlich vergrößert wird und ist einfacher beim Saugen. Muss sagen, war toll für den Anfang, aber auf Dauer nervt das auswaschen und auskochen und immer eins dabeihaben. Also kämpfen mein Kind und ich jetzt mit der Fiesigkeit der Brustwarze, die übrigens wehtut!!! Aber meine Hebamme meint, wenn man es richtig macht, die Warze (eieieiei doofes Wort) gut pflegt, gibt es beim Baby weniger Bauchschmerzen und mehr Geschafftheit nach dem Essen, wodurch sie länger durchschlafen. Yeay! Aber da müssen wir erst noch hin. Kann aber soweit sagen, dass Anfangen mit dem Hütchen und dann Steigern auf "barebresting" keine schlechte Idee war. Das Kindl hat gelernt zu tinken und jetzt steigern wir einfach die Schwierigkeitsstufe. Find ich fair :)
  • Spucktücher: um die Sauerei beim und nach dem Trinken gering zu halten (haha...). Man kann Mullwindeln, Moltontücher und sogar die Ikea Waschlappen aus dem 10er Pack benutzen. Besorgt Euch von allem etwas und probiert mal aus. Am Anfang fand ich kleine Tücher toll, da sich die Spey-Menge (= Spuck-Menge) in Grenzen hielt, mit der Zeit können mir die Mullwindeln nicht groß genug sein. Aber denkt dran, Spey-Kinder sind Gedeih-Kinder ;)
  • Stilleinlagen: in den BH legen, damit man sich nicht ständig volllaktiert. (Milch geben = laktieren, schöööönes Wort, mag ich :D) Hier gilt, billig ist völlig ok, ebenso wie Einweg, ihr wollt Euch nicht noch mehr Wäsch ins Haus holen. 
  • Stillkissen: schon während der Schwangerschaft sehr empfehlenswert, denn da kann frau den Bauch gut lagern. Wir haben so ein riesiges mit asymmetrischer Form (an einer Seite dicker). Wiegesagt toll zum drauf liegen in der Schwangerschaft, aber zum stillen ist es ein ziemliches Ungetüm, man brauch immer sehr viel Platz und das händling ist schwierig. Da empfehle ich eher ein kleines symmetrisches. Allerdings bei der Füllung würde ich immer diese mit den Kügelchen nehmen, sind etwas härter, aber passen sich prima der Körperform an.
Essen raus = Wickeln
  • einen guten Vorrat Windeln: im Internet kaufen, da ist es günstig. Bin mit Pämpers zufrieden, hab aber noch nichts anderes probiert.
  • Taschentücher aus der Box: zum komfortablen trockenen abwischen des Popöchens und dem Rest da unten. Man muss wissen, Babyfeuchtücher sind verpöhnt! Bei kräftiger und hartnäckiger Verschmutzung soll man mit Wasser und Waschlappen zu Leibe rücken. Hier habe ich neulich die Einwegwaschlappen entdeckt --blöd für die Umwelt, aber wirklich sehr praktisch.
  • Wickelmöbel: das war ein leideiges Thema bei uns, mein Traummännchen wollte eine schöne Wickelkomode für teuer Geld kaufen. Ich war der Meinung, dass das Geldverschwendung wäre, man könne doch überall wickeln und ich könne doch meine alte Komode umbauen. Das Ende vom Lied: Wir haben einen stabielen Tisch genommen und die Komode daneben gestellt. Ist eine prima Lösung, wenn alles ein gute Höhe hat. Nicht vergessen eine Wickelauflage (so ein Ding damit es sich nicht so hart liegt) drauf und eine Einweg-Unterlage drüber (auch hier will man ja nicht ständig waschen... So ein Baby kann es sich zum Hobby machen auf der Wickelkomode zu piseln!).
  • 2 Handtücher: zum abtrocknen nach dem Waschen oder mal zum ruhigstellen durch "pucken" (= einwickeln ->www.pucktuch.de funktioniert prima!! kanns nur empfehlen, wiegesagt geht aber auch mit einem Handtuch oder einer Decke)
Schlafen = Bett oder so...
  • Bett mit fester Matratze: wenn man eine feste Kinderwagenschale hat, kann man sich das Bett erstmal sparen bzw. manche Kinder wollen ausschließlich im Bett ihrer Eltern schlafen!
  • 2 Schlafsäcke, 2 Laken: 2 weil zum wechseln, denn ihr wisst schon Spey-Kinder... allerdings ist bei uns beides wenig in Benutzung, da wir ein Kind haben, was überall schläft nur nicht in seinem Bett. Daher Schläft sie meist unter meiner Decke mit oder unter einer Kuscheldecke im Stillkissen oder im Kinderwagen oder im Tragetuch oder auf dem Arm...
Unterwegs = Mobilitätshilfsmittel
  • Kinderwagen: hatten wir in den ersten 2 Wochen nicht und ging alles prima. Kinderwagen wird wichtig, wenn das Kind schwer wird, man viel einkaufen will oder lange Touren unternehmen möchte.
  • Tragetuch: totales Must-Have!!! benutzbar ab dem ersten Tag auch für Frühborn (nicht so bei den Tragehilfen wie Manduca oder Ergo-Baby oder wie sie alle heißen). Erstmal muss man nur die Wickelkreuz-wickeltechnik beherrschen, die wir uns von youtube-Videos angeeignet haben. reicht völlig und Kind wird ruhig und glücklich über Stunden hinweg! Die Investition von ca. 50 Eur ist sehr sehr zu empfehlen.
  • Autositz: ja, kommt man nicht drum rum, wenn man Auto fahren will.

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