Donnerstag, 4. August 2011

Das Aschenputtel-Syndrom

Es fängt ganz harmlos an. Erst nimmt man sich weniger vor. Nur 2 Vorlesungen nächstes Semester und nur einen Tag arbeiten. Eh man sich versieht, bangt man, ob man überhaupt eine machen kann. Dann kündigt man seinen Hiwi-Job und gleichzeitig seine finanzielle Unabhängigkeit, um mal "die Füße hochzulegen" und sich voll auf das Schwangersein zu konzentireren, merkt aber schnell, dass der Hiwi-Job entspannter war als alles, was jetzt an Kram und Hin-und-Her-Gerenne auf einen zukommt, wenn der Mann voll berufstätig ist und man mal eben schnell umziehen will. Dann greift man natürlich gerne auf die Hilfe von Famile und Freunden zurück. Alle sind super motiviert und willig. Großartig! Aber jetzt passiert etwas völlig Unlogisches: Viel Hilfe, macht viel Arbeit. Alle Updaten, koordnieren, telefonieren, besorgen, bedanken, es Recht machen wollen... Bäm! Irgendwas passiert und man muss wieder alle abtelefonieren und alles neu planen und neue Sachen besorgen und erledigen :( Spätestens jetzt macht sich auch ein riesiges, schlechtes Gewissen breit, da man so viel Unterstützung bekommt und sich aber noch überforderter fühlt. Teufelskreis!!! Wie soll man das je bei allen wieder gut machen?

Also rotiert man noch mehr... in dem Augenblick merkt man auch wie einem das Geld nur so durch die Finger rinnt und man kann nichts machen. Der Liebste verdients und ich gebs aus. Was das alles kostet! Ok, ok, dann geb ich nichts mehr für mich aus.

So liebe Supermom, jetzt bist Du von einer selbstbewussten unabhängigen Frau zu einem  selbstaufopfernden großverdienerabhänigen Fußabtreter geworden, auch bekannt als "Everybody's Darling = Everybody's Depp". Willkommen im Mutterschutz! Du hälst Deinem Mann den Rücken frei und bist stolz wie Bolle. Während Du jeden Cent trackst und von Deinem bisschen Geld Gebrauchtsachen für das Baby kaufst, Deine Naturhaarfarbe wiederentdeckst, um am Friseur zu sparen und ein schlechtes Gewissen hast, dass Du Deinem Partner kein neues Fahrrad gönnst, gehen andere Frauen fröhlich die neue Herbstkollektion shoppen.

Falsch! Falsch! Falsch!


Fortsetzung folgt: Wie ich das Aschenputtel in mir töte!